Museum Sagar

www.museum-sagar.de
Förderverein Museum Sagar e.V.
Skerbersdorfer Str. 68
02957 Krauschwitz OT Sagar
Tel. 0 357-71-608-96

Öffnungszeiten:

Museumsfeste:


Seit 1995 wird anhand zahlreicher Exponate die Entwicklung von Handwerk und Industrie am Beispiel der Wirtschaftsstruktur der Standesherrschaft Muskau demonstriert.

Es traf sich damals eine Gruppe von Chronisten der Ortsgeschichte und interessierten Einwohner von Krauschwitz und gründete den Förderverein Heimatmuseum Krauschwitz e.V., der später in Förderverein Museum Sagar e.V. umbenannt wurde. Man findet hier zahlreiche Exponate, die die Wirtschaftsstruktur der Standesherrschaft Muskau darstellen. Die regionalspezifische Entwicklung basierte auf den Rohstoffen Ton, Kohle, Eisenerz und Holz, deren Gewinnung und Verarbeitung ist Thema der Ausstellung. Schwerpunkte bilden dabei die Sammlungen zur Holzbearbeitung und zur Industrie- und Gebrauchskeramik. Neben der Dampfmaschine der Chemnitzer Firma Richard Hartmann von 1897 und der Lokomobile der Firma R. Wolf Magdeburg/ Buckau um 1930 sehen Sie ein über 100 Jahre alte Sägegatter und einen Holzschleifer in Bewegung.


Weitere Ausstellungsbereiche widmen sich dem örtlichen Handwerk, der Geologie des Muskauer Faltenbogens, der Eisenschmelze, der Jagdund Waldwirtschaft sowie historischem Spielzeug.

Rennofen

Hier sehen Sie die Gewinnung von Eisen aus seinen Erzen im Rennfeuerofen, einem Verfahren, das vor 2500 Jahren in Europa Einzug hielt.

Bei diesem Ofentyp handelt es sich um einen freistehenden Schachtofen mit eingetiefter Schlackengrube. Beim Rennverfahren handelt es sich um einen Reduktionsprozess, bei dem in unserem Fall Raseneisenstein in Eisen überführt wird.

Dampfmaschinenhalle

Die einstige Schnittholzhalle aus Weißkollm bei Hoyerswerda wurde 2002 nach Sagar als offene Ständerhalle umgesetzt. Die Belastung der unterstehenden Maschinen durch Schmutz und Nässe machte es unumgänglich, die Halle mit Holz zu umkleiden. Die hohen Metallfenster stammen aus einem leerstehenden Fabrikgebäude in Weißwasser und geben dem Raum eine durchgängige Helligkeit.

Pappen- und Papierproduktion

Die Pappen- und Papierherstellung war auch in der Lausitz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, begünstigt durch den Waldreichtum und die Antriebskraft der Neiße. Folgende Maschinen sind dazu in der Dampfmaschinenhalle zu finden.

Holzschleifer

Durch die Erfindung des Holzschliffs zur Mitte des 19. Jh. wurde Papier bezahlbar. Der Heidenheimer Schlossermeister Johann Matthäus Voith machte sich an die Konstruktion eines Holzschleifers und schon 1852 produzierten die ersten zwei Maschinen bei seinem Landsmann und Papierfabrikanten Heinrich Voelter.

Gearbeitet hat er in der Weidenmüllerschen Pappenfabrik Rochsburg in Sachsen. Er arbeitete mit vier hydraulischen Pressen, die die Halbmeterrollen gekochtes Holz auf den Schleifstein zum Zerfasern drückten. Die Tagesproduktion betrug 8-10 Tonnen Holzschliff.

Im Jahre 2003 wurde der Holzschleifer aus Rochsburg nach Sagar transportiert und in die Transmission der Dampfmaschine eingebunden.

Pappenpresse

Auch die in die Transmission eingebundene Pappenpresse stammt aus der Weidenmüllerschen Pappenfabrik Rochsburg und diente dort zum Entwässern der Rohpappe. Durch gute Kontakte zum letzten Besitzer gelangten die Maschinen in den Besitz des Museums.

Dampfmaschine

von der Sächsischen Maschinenfabrik vormals Hartmann AG Chemnitz in das Gräflich Arnimsche Dampfsäge- und Hobelwerk nach Weißwasser geliefert.

Sie ist eine liegende Einzylinder- Dampfmaschine mit zwangsläufiger Ventilsteuerung nach Höffner. Mit ihren 100 PS trieb sie bis 1975 vier Voll- und zwei Horizontalgatter an.

Danach fristete sie ihr Dasein als technischen Denkmal im Außenbereich der Stadt Weißwasser. Nach der Demontage im Jahre 2002 und der Rekonstruktion in der Schiffswerft Dresden/Laubegast kam sie als Leihgabe der Stadt Weißwasser ins Museum.

Hier zeigt sie in Kombination mit anderen Maschinen das Prinzip der Kraftübertragung in verlangsamter Funktion.

Lokomobila

Diese NTK 5 (Neue Tandem Kondensationsmaschine, Baureihe 5) wurde etwa 1935 in einer Anzahl von vier Exemplaren von der Maschinenfabrik Buckau Rudolf Wolf AG, in Magdeburg- Buckau, gebaut. Wahrscheinlich ist sie die einzige erhalten gebliebene Maschine dieser Baureihe.

Die ehemalige Dampferzeugung ist mittels der dazu gehörenden Vorfeuerung dargestellt.

Gattersäge

Diese Gattersäge ist ein Produkt der Maschinenfabrik J. E. Christoph in Niesky. Das Vollgatter hat eine Breite von 700 mm und ist mit der Dampfmasch i n e über eine Transmission verbunden.

Stellmacherei

Dieses Werkstattgebäude kam 1996 durch Umsetzung aus Putzkau bei Bischofswerda auf das Gelände des Museums. Die Originaleinrichtung wurde ebenfalls übernommen und installiert. Besäum-, Band- und Stellmacher-Vertikal- Säge werden durch eine im Keller befindliche Transmission angetrieben.

Sägewerk

Hier am ursprünglichen Standort einer Wassermühle wurde seit dem 16. Jahrhundert Holz geschnitten. Den Antrieb des Gatters übernahm anfangs ein Wasserrad, später eine Wasserturbine und nicht zuletzt auch aus Wassermangel in den 1930er Jahren ein 14 KW Elektromotor.

Das im Inneren befindliche Vertikalgatter stellte einst die Maschinenfabrik der Gebrüder Lein aus Pirna im Jahre 1895 her. Nach einer Rekonstruktion läuft es seit 1997 wieder zu Schauzwecken und für den Eigenbedarf an Bauholz. Für die Aufstellung eines Horizontalgatters und anderen historischen Holzbearbeitungsmaschinen entsteht momentan ein Erweiterungsbau.

In den seitlich eingerichteten Bereichen finden Sie Ausstellungen zu den Themen:

Schmiede

Dieses kleine Steingebäude gehört seit 2010 zum Arial unseres Museums. Vor 1945 diente es in Sagar dem Schützenverein als Schießstand. Die jetzige Inneneinrichtung besteht aus den Restbeständen der ehemaligen Dorfschmieden Daubitz, Schleife und Rohne.

Um 1800 arbeiteten in Muskau insgesamt 12 Huf-, Waffen-, Nagel-, Messer-, Kupfer- und Goldschmiede.

Goldschmiede. Jedes Dorf der besaß mindestens einen Schmied, dessen Aufgabe in der Herstellung und Reparatur von Werkzeugen und Geräten bestand. Schmied und Stellmacher arbeiteten immer eng zusammen, da im Wagenbau Holz und Metall zusammengefügt werden musste.

Historisches Spielzeug

Der Stellmachermeister Heinrich Simmann aus Keula (heute Krauschwitz) baute einst ein imposantes Puppenhaus für seine Enkelin Ursula. Im Jahre 2001 kam dieses original eingerichtete Haus auf Wunsch der Besitzerin in unser Museum und bildet seither den Mittelpunkt der Spielzeugausstellung. Hier können Sie auch die spannende Geschichte dazu erfahren.

In zwei Räumen erwartet Sie neben Puppen, Teddybären, Blechautos und Puppenstuben historisches Kinderspielzeug der letzten 100 Jahre. Finden Sie die kleinste Puppe mit beweglichen Armen und Beinen von 1,5 cm Größe oder den Klett eraffen "Tom" der damaligen Blechspielzeug fabrik Lehmann aus Brandenburg.



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